In hochpräzisen optischen Messsystemen können bereits kleinste optische Elemente im Strahlengang zu systematischen Fehlern führen. Dies zeigte sich auch bei der Entwicklung des Multi-Aperture-Positioning-Systems (MAPS). Bei Messreihen mit Deckglas auf dem Sensor wurden systematische Messabweichungen in Abhängigkeit des Messwinkels festgestellt, was auf Refraktionseffekte durch das Deckglas der Kamera hinweist.
Um diesen Effekt zu eliminieren, wurde das Deckglas einer Industriekamera entfernt und Vergleichsmessungen vor und nach der Modifikation durchgeführt. Die Messergebnisse bestätigten, dass durch die Entfernung des Deckglases die unerwünschten Refraktionseffekte beseitigt werden konnten, wodurch die Genauigkeit des Messinstruments verbessert wurde.
Beim Multi-Aperture-Positioning-System (MAPS) handelt es sich um einen Ansatz zur Positionsvorhersage einer LED mittels maschinellen Lernens in einem neuartigen Mess-System. MAPS nutzt einen photogrammetrischen Ansatz mit Aperturmaske und einer einzelnen Kamera, wobei bisher komplexe, rechenintensive Algorithmen eingesetzt wurden. Ziel ist es, diese Algorithmen durch ein neuronales Netzwerk zu ersetzen, um die Messfrequenz bei vergleichbarer Genauigkeit zu erhöhen.
Das neuronale Netzwerk wurde mit simulierten Bildern trainiert und mit realen Bildern getestet. Es lieferte ähnliche Ergebnisse wie bisher genutzte Gauß-Algorithmen, arbeitete jedoch schneller, da keine aufwändige Bildvorverarbeitung nötig ist – was zu einer subpixel-genauen Bestimmung des Lichtpunktzentrums ohne systematische Fehler führte.
Eine Auswahl an durchgeführten Arbeiten zu diesem Thema finden Sie hier:
Machine Learning Based Position Prediction of a Target Tracked by Multi-Aperture Positioning System
Online 6DOF metrology with MAPS utilizing a unique aperture pattern mask
Accuracy evaluation of a new 3D photogrammetric position measurement system for 6D printing
OPUS 4 | Simulation and accuracy evaluation of a new 3D photogrammetric position measurement system
OPUS 4 | Entwicklung einer Simulationsmethodik für das Multi-Aperture-Positioning-System
Das Multi-Aperture-Positioning-System (MAPS) wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts am Zentrum für Optische Technologien (ZOT) der Hochschule Aalen entwickelt. Das ZOT ist ein interdisziplinäres Forschungszentrum, das sich auf innovative Anwendungen der optischen Messtechnik spezialisiert hat.
Die am Projekt beteiligte Arbeitsgruppe Börret kombiniert Expertise aus den Bereichen geometrische Optik, Bildverarbeitung und Sensorsysteme, um neuartige optische Instrumente für industrielle und wissenschaftliche Anwendungen zu realisieren.
Weitere Informationen zum Zentrum für Optische Technologien (ZOT) und dessen Forschungsprojekten finden Sie auf der Webseite des ZOT.
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Aktualisiert am: 09.04.2025